Fichtenhof (wku). „Crystal Meth und Legal Highs“ -Billige Drogen, die sich jeder leisten kann. Zu einem Aufklärungsabend lud der Kreisverband der Jungen Union (JU) Amberg-Sulzbach in Kooperation mit dem JU-Ortsverband Königstein-Hirschbach ein. Gekommen waren nicht nur Jugendlichen, sondern auch Eltern und Kommunalpolitiker aus Königstein und dem gesamten Landkreis.
Jörk Kaduk (er heißt wirklich Jörk mit k), Polizeihauptmeister der Dienststelle Auerbach-Vilseck machte deutlich, mit welcher enormen Wucht diese Drogen den Ostbayerischen Raum bereits erfasst haben. Die Zahl der gemeldeten Straftaten in unserem Raum verdoppelte sich nahezu in den vergangenen eineinhalb Jahren. Allein 222 Fälle gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden vergangenes Jahr im Raum Auerbach-Vilseck-Sulzbach gemeldet. Die Hersteller dieser Drogen, allesamt aus dem Tschechischen Raum, besorgen sich die Grundstoffe dieser Drogen und stellen das Methamphitamin synthetisch in provisorischen "Küchenlabors" her. Aus Kostengründen und wirtschaftlichen Aspekten werden diese Substanzen anschließend bewusst "gestreckt" z.B. mit Abflussreiniger-Rattengift-Batteriesäuren und anderen Stoffen. Besonders diese "Verunreinigungen" führen zu den enormen "Selbstschädigungen" an Organen bis hin zu irreparablen Schäden am Gehirn und Nervenzentrum und anderen Körperteilen.
Diese Drogen finden deshalb reißenden Ansatz, weil sie die Hemmschwelle herabsetzen. Sie machen fit, wach und gesprächig. „Man ist gut drauf und fühlt sich toll“, so Kaduk.,
Diese vermeintlichen Vorteile und die geringen Kosten dieser Droge verleiten den Jugendlichen zu den oft unüberlegten Griff. Crystal Meth zählt zu den gefährlichsten Drogen überhaupt. Das Suchtpotenzial dieser Droge sorgt oftmals schon nach dem ersten Konsum zur völligen Abhängigkeit. Damit beginnt oftmals eine Spirale die schwer zu unterbrechen ist. Durch die Gewöhnung des Körpers an diese Substanz geht ein gesteigerter Konsum einher, um die gleiche Wirkung wieder zu erreichen.
Legal Highs (Kräutermischungen) seien leider erlaubt, leicht zu kaufen und sind vor allem bei 13 bis 14 Jährigen sehr beliebt. Erst kürzlich wurden zwei Auerbacher Jugendliche am Neuhauser Bahnhof erwischt, die diese Kräutermischungen eingenommen hatten. Einer davon wäre daran fast gestorben. Lebensgefährliche Vergiftungen, Wahnvorstellungen, Nieren – und Kreislaufversegen seien die erschreckenden Folgen der Sucht, so Kaduk.
Diese Spirale aus zunehmenden Konsum und enormer Suchtwirkung, steigert den Bedarf dieser Drogen und beflügelt Produzenten und Hersteller.
Während in der Bundesrepublik Deutschland die Herstellung, Vertrieb und Besitz dieser Drogen strafbar ist, gilt dies in der Tschechischen Republik nur mehr als Ordnungswidrigkeit. Die Vermutung liegt nahe, dass hier nur die Statistik der Tschechischen Straftaten "aufgebessert" werden sollen, zum Leidwesen der Deutschen Grenzregionen. Stefan Braun, der CSU-Kreistagssprecher war fassungslos über dieses Vorgehen der Tschechischen Partner und sah hier ein Defizit in der EU- weiten Strafverfolgung und stellte fest, "Es kann doch nicht sein, dass wir hier das ausbaden müssen, was unsere Tschechischen Nachbarn versäumen".
„Miteinander- nicht gegeneinander“, so lautet die Devise des Präventionsvereins „Jupiter“, der ein deutsch-tschechisches Projekt darstellt. Er zielt darauf ab, Jugendliche schon vorsorglich von Drogen abzuhalten. Polizeihauptmeister Kaduk bedauerte, das sich nur die Mittelschule Auerbach an dieser Präventionsarbeit beteiligt. Er wünschte sich sehr, dass noch andere Schulen dieses Angebot annehmen würden. „Prävention ist einfacher, effektiver und günstiger als Reintegration.“
JU-Vorsitzender Simon Uebler fasste zusammen: „In Sachen Drogenaufklärung herrscht noch enormer Handlungsbedarf zum Schutz unserer Jugendlichen.
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